Drei Typen, eine Idee, keine Standardband: wenn Electro auf krachende Gitarrenriffs, Breakbeats und Synthsounds auf eingängige Vocals treffen, Eis brechender, apokalyptischer Druck und schaurigschöne Düsternis alles erfüllen und umhüllen, mag das an dynamic syndicate liegen.

Sascha Schneider und Alex Riedl gründeten ihr Projekt kurz nachdem sie sich 2009 in Köln kennenlernten - und es muss zunächst Sympathie gewesen sein, die sie zusammenbrachte. Während der eine, Sascha Schneider, bereits mehr als ein Jahrzehnt an elektronischer Tanzmusik arbeitete, kommt Alex Riedl eher vom Rock, vom Metal, Folk und Blues, im Grunde jedem Genre, in dem die Gitarre eher selten ersetzbar ist.

Sascha wiederum war zwar schon zu Schulzeiten zunächst als Drummer, später als Keyboarder auf der richtigen Spur, bevor ihn die Pubertät und die riesige, pulsierend wachsende Elektronische-Party-Szene der frühen 90er für eine Zeit vom Musikproduzenten zum Musikkonsumenten werden ließ.

Eine kurze Episode. Jedenfalls begann Sascha ab Mitte der 90er, mit Kollegen an neuen, elektronischen Bandkonzepten zu feilen, sich Wissen über Studiotechnik anzueignen, mit Acid und Trance und minimalistischen, progressiven Sounds zu arbeiten, Gigs in Süddeutschland, Frankreich und der Schweiz zu spielen, Musik zu veröffentlichen, das eigene Tonstudio auszubauen und im Jahr 2000 nach Köln zu ziehen: die Ausbildung zum Tontechniker begann hier.

Nach zahlreichen Konzerten in und um Köln machte Sascha aus beruflichen Gründen ab 2004 bis 2008 eine Pause vom aktiven Musikergeschäft. Kurz darauf traf er Alex.

Der ist, wie gesagt, eigentlich ein Rocker, kommt aus Würzburg und zog 2004 aus beruflichen Gründen nach Kassel und 2010 nach Köln. Als ein Gitarrennarr ist er vergleichsweise spät ans Instrument gekommen, hat dann aber im Eiltempo Versäumtes nachgeholt.

2009 gab es erste Gigs, Studioaufnahmen, bei denen mehrere EPs entstanden und eben besagtes Treffen mit Sascha. Während Sascha Prodigy, The Crystal Method und Chemical Brothers verehrt, sind es bei Alex James Hetfield, Dave Grohl, Mark Knopfler, Chris Shiflett und Slash.

Wie die beiden darauf gekommen sind, das miteinander zu vermählen, wird ihr Geheimnis bleiben. Dass sie es können, ist bereits bewiesen. Nach vielen Monaten der schweißtreibenden Bastelei, des sorgsamen Arrangierens, Songschreibens und kreativer Geduldsspiele ist 2012 das Jahr der Wahrheit.

Bei dem Plattenlabel Echozone wird ein Vertrag unterschrieben, es gibt erste Gigs mit Livedrummer, im Juli die Premiere des ersten Musikvideos zu "Overkill" und im Oktober "Noises". Das Debütalbum.

Bei Echozone-TV ist man voller Zuversicht: hier hat man einen Rohdiamanten, eine Formation, bei der eigentlich schon sehr klar ist, wo sie hin möchte, die vielleicht noch ein paar Alben, Feinschliff und die Aufnahme des Livedrummers in die Stammformation von dynamic syndicate braucht.

Letzteres passiert 2013. Das andere auch. Jens Christian Silz ist Siegerländer, verfügt musikalisch über eine enorme Erfahrungs- und Interessensbandbreite und hat sich die feste Zugehörigkeit zur Band erarbeitet. Mit ihm wird es laut, kracht es mehr, nimmt dynamic syndicate neue Fahrt auf und veröffentlicht nur ein Jahr nach dem Debüt Album Nummer zwei.

Zunächst gibt es im September mit "The Death Comes Slowly", im Oktober 2013 folgt "Higher State Of Consciousness", das erwähnte Album.

Drei Typen, viele Faibles, ein wuchtiger Schlag: wo sich Breakbeats und Gitarren, Synthsounds, harter Rock und groovige Rhythmen zu einer Einheit vermählen, steckt dynamic syndicate dahinter.